Elektrolokomotive EP 5

Die EP 5 ist ein Beispiel für die Sonderstellung der bayerischen Eisenbahn innerhalb der Deutschen Reichsbahn. Die Gruppenverwaltung Bayern als Nachfolgerin der bayerischen Staatseisenbahnen durfte als einzige Organisationseinheit bei der 1920 gegründeten Reichsbahn eigenständig Fahrzeuge entwickeln und beschaffen. In ihrem ersten Beschaffungsprogramm von 1921 war die Neukonstruktion einer Elektrolokomotive für den schweren Personenzugdienst vorgesehen. Denn für die Beförderung schwerer Reisezüge auf den elektrifizierten Bayerischen Strecken stand keine ausreichende Zahl an Lokomotiven zur Verfügung, die auch die engen Kurvenradien der Bergstrecken befahren konnten.

Zur besseren Gewichtsverteilung besitzt die besonders schwere Maschine, die von den Eisenbahnern liebevoll "Jumbo" genannt wurde, an beiden Enden Drehgestelle. Die Farbgebung zeigt augenfällig die Sonderstellung der Eisenbahn in Bayern, denn die Lok ist nicht, wie bei der Reichsbahn üblich, in grün, sondern in braun gehalten.

Die im DB Museum ausgestellte EP 5 21534 nahm am 22. Oktober 1925 ihren Dienst auf und legte bis 1968 eine Strecke von 1,7 Millionen Kilometern zurück. Erst 1970 wurde die Maschine ausgemustert.