Diesellokomotive 112 457
Eine vierachsige Diesellokomotive mit Mittelführerstand
1972
Nach dem 2. Weltkrieg werden alle elektrifizierten Strecken in der DDR im Rahmen
der Reparationsleistungen an die UdSSR
abgebaut. Da eine erneute Elektrifizierung
in weiter Ferne liegt, sollen sowjetische
Diesellokomotiven im leichten bis mittleren Personen- und Güterverkehr eingesetzt
werden. Wegen Lieferproblemen erhält je-
doch der VEB Lokomotivbau Babelsberg
den Auftrag zur Entwicklung der neuen
Baureihe V 100. Ab 1967 erfolgt die Serienfertigung beim VEB Lokomotivbau Elektro-
technische Werke „Hans Beimler“ in Hennigsdorf. Das Fahrzeugdesign stammt von
dem Industriedesigner Jürgen Peters, der
bereits an der Gestaltung der Baureihe V
180 beteiligt war. Peters gestaltet ebenso
Konsumgüter und ist am Zentralinstitut für
Gestaltung tätig, aus dem 1972 das ein-
flussreiche Amt für industrielle Formgestaltung (AIF) hervorgeht.
Die Baureihe V 100 erhält mehrmals technische und optisch geringfügige Überarbeitungen. Sie wird mit fast 1.150 gebauten Exemplaren überwiegend für die Reichsbahn produziert. Es finden aber auch Exporte nach China und in die Tschechoslowakei, mit teilweise verändertem Design, statt.