Wagen Nr. 8
Deutschlands ältestes Eisenbahnfahrzeug
1835
Der 1835 in Dienst gestellte Wagen Nr. 8 ist das einzige erhaltene Originalfahrzeug der Ludwigs-Eisenbahn. Der ursprünglich für die erste Klasse gebaute Wagen besitzt drei Abteile mit je zwei gepolsterten Sitzbänken, Fensterverglasung und Ölbeleuchtung. Von Anfang an waren an den ersten Wagen der Ludwigsbahn Reparaturen erforderlich, besonders Radbrüche erwiesen sich als Problem. 1846 erhielt das Fahrzeug schließlich ein neues Untergestell und einen neuen Wagenkasten. Nach über 40 Jahren Dienstzeit und rund 655.000 zurückgelegten Kilometern wurde der Wagen 1877 ausgemustert.
Das vermutlich nichtzutreffende Gerücht, dass der bayerische König Ludwig I. mit ihm gefahren war, verhinderte seine Verschrottung: Im selben Jahr erwarben zwei Nürnberger Bürger, der Privatier Friedrich Beckh und der Bankier Georg Cnopf, den Wagen. Sie überschrieben ihn dem Germanischen Nationalmuseum, das ihn 1925 als Dauerleihgabe der Bahnabteilung des Verkehrsmuseums gab. In der Folge wurden Farbgebung, Sitzbezüge und Fensterverglasungen erneuert. Am heutigen Fahrzeug stammen nur noch Teile der Achsen und die Radbefestigungen aus dem Jahr 1835.