Fliegender Hamburger - VT 877
Der Urahn des ICE
1931
Der "Fliegende Hamburger" war das erste Fahrzeug einer ganzen Flotte von "Fliegenden Zügen", mit denen die Deutsche Reichsbahn in den 1930er Jahren ein erstes Schnellverkehrsnetz aufbaute. Er war somit ein Urahn des heutigen ICE.
Die Fliegenden Züge waren dieselelektrische Triebwagen: Ein 12-Zylinder-Maybach Dieselmotor trieb als Generator einen Elektromotor an. Antrieb und Sitzplätze waren in einem Fahrzeug vereint. Dieses Bauprinzip wurde bereits mit Dampfantrieb erprobt, wo es sich jedoch nicht durchsetzen konnte. Effizient wurde das Triebwagenprinzip erst mit dem Einsatz von Dieselmotoren. Dies machte den Zug leichter und erlaubte höhere Geschwindigkeiten bei geringerem Energieverbrauch.
Mit den schnelleren Bahnverbindungen, die durch die Fliegenden Züge möglich wurden, wollte man der aufkommenden Konkurrenz von Pkw und Flugzeug begegnen. Der 1932 von der Firma WUMAG in Görlitz gelieferte zweiteilige Triebwagen "Fliegender Hamburger" war ab Mai 1933 auf der Strecke Berlin-Hamburg fahrplanmäßig im Einsatz. Für die 287 Kilometer lange Strecke benötigte er lediglich zwei Stunden und 18 Minuten und erreichte dabei eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 125,6 km/h. Aufgrund seiner Schnelligkeit wurde der Zug im Volksmund "Fliegender Hamburger" genannt, offiziell trug er die Bezeichnung VT 877 a/b.