Bayerische Schnellzuglokomotive - S 2/6
Die schnellste Lokomotive ihrer Zeit
1906
Im Jahr 1907 erreichte die von Anton Hammel konstruierte Schnellzuglokomotive S 2/6 eine Geschwindigkeit von 154,5 km/h. Dies war neuer Weltrekord für Dampflokomotiven, der erst 29 Jahre später von der deutschen Lokomotive 05 002 gebrochen werden sollte.
Die Schnelligkeit der Lokomotive, deren Name S 2/6 von den zwei Antriebsachsen bei insgesamt sechs Achsen herrührt, beruhte unter anderem auf den mit 220 Zentimetern Durchmesser ungewöhnlich großen Treibrädern. Die neuartige Stromlinienform der Maschine tat das ihrige dazu. Führerhaus, Zylinderfront, Rauchkammertür sowie Schornstein und Dampfdom waren windschnittig gestaltet, so dass der Luftwiderstand geringer ausfiel.
Doch die Konstruktion hatte auch Schwächen. Die großen Räder kamen nur langsam in Schwung. Das Drehmoment war zu klein und außerdem gab es in Bayern, abgesehen von der kurzen Rekordstrecke München-Augsburg, keine weitere Fahrtstrecke für so schnelle Lokomotiven. Die S 2/6 wurde daher nie in Serie produziert und blieb ein Einzelstück. Sie lieferte jedoch wichtige Erkenntnisse für die Konstruktion der bayerischen S 3/6, die in der Folge zu einer erfolgreichen Baureihe wurde.