Halle

90 Jahre E 04 01

Vor neunzig Jahren, am 2. Dezember 1932, wurde im Reichsbahnausbesserungswerke Dessau die E 04 01 abgenommen. Die E 04 01 ist eine Traditionslok der Deutschen Reichsbahn und kann auf dem Museumsgleis 24 des Leipziger Hauptbahnhofes bestaunt werden.

0345 215 2932 oder
dbmuseumhalle@deutschebahnstiftung.de
Mo. bis Fr. von 9 bis 13 Uhr,
ausgen. an Feiertagen

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Ein beindruckender Werdegang

Am 3. Dezember 1932 wird sie dem Bw Leipzig Hbf West zugeteilt. Nach der Abnahme im Rb-Zentralamt München, das damals für elektrische Triebfahrzeuge zuständig ist, wird die Elektrolokomotive umfangreichen Erprobungen unterzogen.

Im März 1933 kommt sie nach Leipzig zurück und geht in den Regelbetrieb. Der ihr eigentlich zugedachte Einsatz für Schnellzüge auf der Strecke Leipzig-Halle-Magdeburg kann erst ab 7. Oktober 1934 mit der vollständigen Elektrifizierung dieser Strecke erfolgen.

Bereits im September 1936 wird sie von der E 18 verdrängt und dem Bw Magdeburg Hbf zugeteilt. Dort bleibt sie bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs, den sie betriebsfähig übersteht.

Nach der Einstellung des elektrischen Betriebes am 31. März 1946 wird sie im Rahmen der Reparationsleistungen in die Sowjetunion verbracht. Acht Jahre später kehrt sie zurück.

Am 1. Juli 1956 kommt sie in Halle P wieder zum Einsatz. Seit September 1958 ist sie dem Bw West zugeteilt. Bis 1964 wird sie immer wieder für kurze Zeiträume dem Bw Halle P überstellt; danach wird sie zum Bw Leipzig West beheimatet.

Von 1962 bis 1966 setzt man sie im Wendezugbetrieb Leipzig-Borna ein, natürlich mit indirekter Steuerung, da am Schaltwerk nichts geändert wird.

Danach leistet sie bis zum 27. April 1976 Dienst vor Reisezügen im mitteldeutschen Raum. An diesem Tag fährt Lokführer Kurt Wilde die letzte dienstplanmäßige Leistung P 8214 nach Dessau und P 8215 zurück nach Leipzig.

Bereits 1974 ist sie in die „Ordnung über Museums-Triebfahrzeuge“ aufgenommen worden und zur betriebsfähigen Erhaltung vorgesehen. So erhält sie 1975 eine E 6 mit Vollaufarbeitung, u.a. auch eine Neubereifung.

Zum ersten Mal wurde sie am 29. August 1976 auf einer Ausstellung in Werdau gezeigt. Hier sollten noch viele weitere folgen, auch der gelegentliche Einsatz vor Plan- und Sonderzügen gehörte zum Programm. Ein Höhepunkt war die Teilnahme an der Lokparade zum 150-jährigen Jubiläum „Erste Ferneisenbahn in Deutschland“ im April 1989 in Riesa.

Die DDR-Reichsbahn kann die Lok bei einer erneuten Hauptuntersuchung im August 1993 mit Zugfunk, induktiver Zugsicherung und Hauptluftbehälterleitung ausrüsten. Damit ist der Weiterbetrieb gesichert.

Nach der deutschen Einheit kommt sie erstmals beim Lückenschluss Coburg-Sonneberg am 28. September 1991 zum Einsatz. Eine große Rundfahrt führt im Sommer 1995 mit dem „Pop-Train“ durch ganz Deutschland. Einer der letzten Höhepunkte ist die Teilnahme an der großen Ausstellung „100 Jahre DB Museum“ in Nürnberg im Oktober 1999.

Danach fährt sie für den „Traditionszug Berlin“ Sonderzüge. Mit der Fahrt am 25. August 2001 von Berlin nach Wittenberg endet ihr aktiver Dienst.

Von da an wird sie auf Ausstellungen in Halle, Weimar, Dresden, Wittenberg gezeigt. Auch bei der Eröffnung des neuen Berliner Hauptbahnhofes 2006 ist sie dabei.

Heute steht sie auf einem Ehrenplatz am Museumsgleis 24 des Leipziger Hauptbahnhofes.